Novell war ein Schwergewicht in der IT-Branche – in den späten 80er und frühen 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Das ausgereifte Netzbetriebssystem Netware mit Datei- und Druckdiensten für die aufkommenden x86-Server sowie ein raffiniertes Zertifizierungs- und Testsystem sorgten dafür, dass selbst das damals aufstrebende Microsoft ins Schwitzen kam. Mit den Jahren schwand der Ruhm, bis sich das Unternehmen im vergangenen Jahr mit dem Kauf von Ximian und Suse wieder ins Rampenlicht zurück katapultierte.
ZDNet sprach anlässlich der CEBIT mit Horst Nebgen, Novells Country Manager für Deutschland und Zentraleuropa, über Novells Linux-Strategie und seinen Erwartungen an den Markt.
ZDNet: Was präsentieren Sie uns dieses Jahr auf der CeBIT neues?
Nebgen: Da gibt es mehrere Themen, die wir avisiert haben. Das ist zum einen die weltweite Ankündigung des neuen Groupwise für Linux, unser Collaboration-Produkt. Damit stehen wir im Wettbewerb zu Microsoft Exchange und Lotus Notes und können dafür als einziges Collaboration-Produkt ein schönes Wachstum vorweisen – in den vergangenen vier bis fünf Jahren stets zweistellig. Neu ist, dass das Ganze nun komplett auf einer Linux-Plattform aufsetzt und losgelöst ist von einer Netware- oder anderen Plattform. Auf der CeBIT kündigen wir darüber hinaus die erste Beta der neusten Version des Netzwerk-Management-Tools Zenworks an, sowohl für Server als auch den Desktop. Im CRM-Bereich können wir ein neues Tool vorstellen: Mobile Lead Control, das wir auch intern nutzen werden. Last but not least präsentieren wir Suse Linux 9.1 für den Consumer-Markt. Nicht zu vergessen das gemeinsame Partner-Programm von Suse und Novell.
ZDNet: Welche Strategie werden Sie in Sachen Linux und insbesondere Suse in den kommenden Monaten und möglicherweise Jahren einschlagen?
Nebgen: Wir sind dank Suse und Ximian gerade dabei, der einzige Player im Markt zu werden, der mit einem kompletten Portfolio an Linux-Offerings vom Server bis zum Desktop – und all den Komponenten dazwischen – aufwartet. Network Management, Groupware, was der Kunde eben braucht. Schon vor einem Jahr haben wir erklärt, dem Kunden die Wahl geben zu wollen, ob Sie Linux zu unseren Netware-Produkten addieren wollen. Linux hat schließlich eine Marktreife erlangt, die Produkte weisen mittlerweile eine Qualität auf, dass wir auch bei mittleren und kleinen Firmen evaluiert werden. Daraus haben sich ganz konkrete Rollout-Pläne ergeben. Gründe für diese Entwicklung sind, dass Kunden einerseits eine gewisse Unabhängigkeit erlangen wollen, sowohl auf Hersteller- als auch Lieferanten-Seite. Zum anderen ist natürlich der Kostenfaktor nicht zu vernachlässigen. Nicht unbedingt immer durch die Investition im Linux-Bereich sondern auch durch Einsparungen im Hardware-Bereich aufgrund der Konsolidierung von Servern.
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2 Kommentare zu Novell: „Linux ist ein Quickwin“
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Was für ein Quicky
Was hat denn Linux mit einem "Quicky" zu tun??? Es ist schon erschütternd, was hochrangige Manager für eine sprachliche Kauderwelsch-Sch.. von sich geben (nicht nur hinten, sondern auch vorn!). Das halten die dann noch für international. Herr Nebgen: Das war sozusagen ein totaler Quick-Loose.
AW: Was für ein Quicky
naja für ZDNet hats auch so gereicht!